Wellness als Lebensstil
5 Tipps für mehr Wohlbefinden im Alltag
Wellness wird oft als Luxusgut beschrieben. Ein Moment, den man sich gönnt, für welchen man sich extra Zeit nimmt. So sieht man auch die verlockende Werbung, in der eine Frau selig während ihrer Massage lächelt, ein Paar harmonisch im Whirlpool entspannt und zwei Freundinnen Sekt bei der Pediküre trinken, während ihre Partner gemeinsam in der Sauna schwitzen. Gehüllt in opulente Bademäntel lassen sich unsere Protagonisten mal wieder so richtig verwöhnen – sie machen Urlaub von der Realität. Doch nur selten schafft man es, sich diese besonderen Wellness-Pausen einzuräumen. Die wenigsten Menschen gehen jeden zweiten Tag in die Sauna oder zur Massage, auch wenn es sicher gut tun würde. Aber ist das denn die einzige Möglichkeit, sich mal wieder eine Ruhepause vom hektischen Alltag zu gönnen? Oder sollten wir uns nicht viel mehr darum bemühen, jeden Tag ein bisschen Wellness zu (er)leben?
Was bedeutet Wellness?
«Wellness» ist tatsächlich älter als jeder Selfcare-Trend. In der englischen Literatur wird der Begriff schon seit dem 17. Jahrhundert verwendet, um Wohlbefinden und gute Gesundheit zu beschreiben. Internationalen Aufwind gewann «Wellness» erst in den 1960ern mit dem amerikanischen Mediziner Dr. Halbert L. Dunn. Er legte den Begriff als Maximierung des eigenen Lebenspotenzials aus, das sich aus Selbstoptimierung und dem Einklang mit der eigenen Umgebung zusammensetzt. Von nun an wurde das Wellness-Konzept laufend weiterentwickelt. Das zeitgenössische Verständnis macht dabei eines klar: Statt eines temporären Zustands hat Wellness vielmehr zum Ziel, über den gesamten Lebensverlauf hinweg einen sinnvollen, erfolgreichen und gesunden Lebensstil zu führen. Während Spa Days, Beauty Treatments und Massagen natürlich weiterhin Bestandteil eines guten Lebens sein können, ist Wellness aber nicht auf ein käufliches Luxusgut reduzierbar. Denn Sinnhaftigkeit und Wohlbefinden sehen für jeden Menschen anders aus und können nicht von einer generischen Marketingbotschaft abgedeckt werden. Aber wie lässt sich Wellness dann in den eigenen Lebensstil integrieren?
Wellness denken
Glück, Wohlbefinden und Zufriedenheit sind erst einmal abstrakte Begriffe. Vielleicht ist es gerade deshalb so verlockend, sie mit Luxus-Behandlungen zu konkretisieren. Dabei lässt sich Wellness auch ganz strategisch angehen, wie das Modell des deutschen Wellness Verbands zeigt. Hier wird Wellness zum Beispiel in Mindset, Lebensstil und Umwelt unterteilt, was unser gängiges Verständnis schnell als irreführend entlarvt. Denn im Gegensatz zur verbreiteten Bildsprache ist der erste Schritt zu einem gesunden Körper ein gesunder Geist.
Das Wellness-Mindset beschreibt die grundlegende Mentalität und Denkweise eines Menschen. Es geht darum, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und seine Fähigkeiten bestmöglich weiterzuentwickeln. Nehmen Sie sich die Freiheit, Ihre Persönlichkeit auszuleben und Ihr Leben nach persönlichen Bedürfnissen zu gestalten. Wenn Sie nach Ihren eigenen Werten handeln und dementsprechend sinnhaften Tätigkeiten nachgehen, führt das automatisch zu mehr Zufriedenheit. Die Königsdisziplin: Begegnen Sie Ihren Selbstzweifeln und negativen Gedanken mit gelassener Vernunft.
Wellness leben
Mit dieser Voraussetzung sind Sie bestens gewappnet, Wellness in einen aktiven Lebensstil zu verwandeln, der Ihre Lebensqualität nachhaltig verbessert. Mit diesen Verhaltensweisen und Gewohnheiten nehmen Sie Anlauf für eine ganzheitliche Wellness-Reise.
- In den Spiegel schauen. Zumindest im übertragenen Sinne. Beschäftigen Sie sich mit Ihren eigenen Gedanken und Erwartungen, um zu verstehen, wo Sie sich vielleicht selbst im Weg stehen. Üben Sie, Ihre Gefühle zu regulieren und eine realistische Selbstwahrnehmung zu entwickeln. Auch wenn Selbstreflexion unangenehm sein mag, können Sie das Beste aus Ihrer Me-Time herausholen. Auf dem gemütlichen Daybed mit Aperò und Früchteplatte ist es ein Leichtes, einfach nur an sich zu denken.
- Emotional eintauchen. Erlauben Sie sich, positive Emotionen in vollen Zügen zu erleben. Vielleicht ist es ‘nur’ gute Laune nach dem Kaffee im Büro oder die positive Überraschung, wenn Ihnen jemand die Tür aufhält. Jedes Glücksgefühl darf zelebriert werden.
- In Bewegung bleiben. Wellness beginnt zwar im Kopf, doch auch körperliche Gesundheit beeinflusst unser Wohlbefinden enorm. Darum sind regelmässiger Sport, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Ruhephasen essentiell. Und, wie bereits erwähnt: Hier können Wellness-Behandlungen genau das Richtige sein. Sie entspannen am besten im Whirlpool? Nach einem Beauty-Treatment fühlen Sie sich wie neugeboren? Alles, was guttut, trägt zum ganzheitlichen Wohlbefinden bei.
- Kontakte knüpfen. Keine Sorge, damit ist kein berufliches Networking gemeint. Vielmehr geht es um den Aufbau eines sozialen Umfelds, das zu Ihnen passt. Ob Small oder Deep Talk, stärken Sie soziale Verbindungen, die Ihnen ein gutes Gefühl geben und hinterfragen Sie Kontakte, die Ihre Energie rauben.
- Umweltfreundlich handeln. Die Natur und ihre Artenvielfalt sind der Grundbaustein für jedes Leben. Indem Sie Ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten, machen Sie Ihre Umwelt ein Stückchen lebenswerter und schaffen auch bessere Bedingungen für Ihre eigene Gesundheit.
Ob es uns gut geht, hängt aber auch von unserem Umfeld ab. Corona, Krieg, Klimawandel: Die äusseren Umstände der letzten Jahre haben das Wohlbefinden unserer Gesellschaft beeinträchtigt. Manche Einflüsse – darunter auch ein stressiger Job und Leistungsdruck – lassen sich nur bedingt oder gar nicht kontrollieren. Ob Sie zum Beispiel Zugang zu Grünflächen haben, ist abhängig von Ihrem Wohnort. Einfach umziehen? Das ist meist nicht kurzerhand umgesetzt. Gerade weil Ihr Umfeld also ausserhalb Ihrer Kontrolle liegt, ist es umso wichtiger, dass Sie mit vielen kleinen Wellness-Momenten einen Ausgleich schaffen.
Und manchmal hat man sogar mehr Kontrolle als man denkt: Die ganzen negativen Infos aus der Nachrichten-App machen Ihnen schlechte Laune? Mit einem Digital Detox regulieren Sie Ihren Medienkonsum und schaffen eine gesunde Distanz zum Weltgeschehen. Denn auch wenn Sie die Lage selbst nicht verändern können, ist es möglich, die eigenen Reaktionen darauf zu kontrollieren. Methoden wie Achtsamkeit helfen dabei, den für sich richtigen Weg zu finden, bewusster im Moment zu leben und manchmal klar zu machen: «Ich habe nicht immer die Kontrolle und das ist auch in Ordnung.»