«Die Dinge loszulassen bedeutet nicht, sie loszuwerden.
Sie loslassen bedeutet, dass man sie sein lässt.»
Jack Kornfield
Kannst du für einen Moment die Dinge so sein lassen wie sie sind?
Was wäre, wenn du nicht alles glauben würdest, was du denkst?
Hast du keine Kopfhörer dabei, findest du die Texte zu dieser Station unten.
Die 5. Station findest du bei den inneren Thermalbecken.
Im Anschluss an diese Gedanken wartet eine Übung auf dich, die du dir mittels Audiodatei anhören kannst. Kennst du das: du bist an einem schönen Ort, beispielsweise im FORTYSEVEN. Du willst dich entspannen und geniessen. Jetzt hat sich aber ein Gedanke in Endlosschlaufe festgesetzt. Egal, wie fest du dagegen kämpfst, er hält sich nur noch hartnäckiger. Vielleicht taucht noch ein weiterer Gedanke auf, der diese für dich schwierige Situation kommentiert. Manchmal sind das Sätze wie: ‘Du bist unfähig, nicht einmal entspannen kannst du dich.’ Oder: ‘Selber schuld - wenn du nicht so blöd wärst, könntest du’s jetzt geniessen.’ Dein Körper ist zwar im Thermalbad, der Kopf ist aber meilenweit weg. Manchmal ist es möglich, solche Gedanken loszulassen und dich anderen, erfreulicheren Empfindungen zuzuwenden. Oft gelingt das nicht so einfach. Es kann nützlich sein, in einer solchen Situation, ob im Thermalbad, zuhause oder am Arbeitsplatz, eine Achtsamkeitsübung zu machen. Wenn du das regelmässig tust, kannst du mit der Zeit deine Aufmerksamkeit mehr im Moment verankern. Die Gedanken schwinden zunehmend in den Hintergrund.
Falls dir das noch nicht so einfach gelingt: als Coach kann ich dir versichern - und das ist auch wissenschaftlich erwiesen - noch mehr Kampf und Verurteilung bringen nichts. Du brauchst jetzt etwas ganz anderes. Du brauchst Verständnis und zwar für dich selbst. Verständnis dafür, dass du gerade in einer schwierigen Situation bist. Manchmal bringt das schon eine kleine Entspannung. Du darfst nun auch die Vorstellung loslassen, dass diese Gedanken verschwinden müssen. Du kannst gerne auch voller Gedanken im FORTYSEVEN sein, was vielleicht nicht besonders angenehm ist für den Moment und trotzdem aushaltbar.
Eine Übung zum Loslassen kannst du jetzt gleich ausprobieren. Scanne den QR-Code, setze dich in einen Korbsessel oder auf eine andere Sitzgelegenheit. Während du es dir gemütlich machst, lasse deinen Blick direkt über die Limmat schweifen und höre einfach zu.
Stelle dir für eine Woche einmal täglich vor, du hättest eine Handvoll ganz unterschiedlicher Blumensamen. Daraus können wunderschöne, ein- und mehrfarbige, grosse und kleine Blumen wachsen. Um dieses Wachsen zu ermöglichen, musst du die Samen loslassen und ihrem Schicksal übergeben. Du musst vertrauen, dass sie wachsen und kannst dann staunen und dich freuen, welche Blüten daraus entstanden sind. Finde auch in deinem Alltag Blumensamen, Dinge und Gelegenheiten, die du loslassen und ihren Möglichkeiten überlassen kannst. Was könnte entstehen, wenn du den Menschen um dich herum mehr Raum lassen würdest, für ihre eigenen Ideen und ihre Entwicklung? Wenn du die Vorstellung loslässt, alles kontrollieren und im Griff haben zu müssen, als Mutter oder Vater, als Führungsperson oder Angestellter, als Freundin oder Freund, kann daraus ein Meer überraschender Blüten entstehen.